Mit der TLogo_humboldtrialogreihe zur „Energiewende“ organisiert die HUMBOLDT-VIADRINA School of Governance seit März 2012 einen Dialogprozess, in dem über mehrere Trialogveranstaltungen hinweg mit Vertretern aus der Politik, dem Unternehmenssektor und der organisierten Zivilgesellschaft (begleitet von Wissenschaft und Medien) gemeinsame Weichenstellungen definiert werden. Erforderlich sind diese grundlegenden Abkommen für die Umsetzung der Energiewende. Um die Offenheit und vertrauensvolle Atmosphäre innerhalb der Trialoge zu ermöglichen, wurde ein zunächst (für die Öffentlichkeit) geschlossener Raum organisiert. Dort werden gemeinsam über eine längere Zeitspanne Perspektiven, Interessen und Ansprüche formuliert, Konflikte herausgestellt und gemeinsame Fragestellungen und Handlungsoptionen entwickelt.

Hinter dem Konzept steht nicht weniger als das normative Ziel einer deliberativen Diskussion. Bisher war es jedoch oftmals schwer, für dieses Diskussionsformat Vertreter der konventionellen Energiewirtschaft an den Tisch zu kriegen, so die Organisatoren der Trialogreihe. Doch gerade hier besteht Klärungsbedarf, denn die besonders starken Veränderungen der Wirtschaftsstrukturen durch die Energiewende lassen viele Fragezeichen im Raum entstehen: im Rahmen der Diskussionsrunden kommen immer wieder zahlreiche Fragen auf, die Unternehmen und deren Entscheidungsträger betreffen. Diesen offenen Fragen nimmt sich nun der gemeinnützige Verein managerfragen.org e.V. an, als neuer strategischer Kooperationspartner im Rahmen der Trialogreihe zur „Energiewende“.

Am 8. Oktober war der erste Einsatz von managerfragen.org beim VI. Plenumstrialog, welcher unter dem Titel „Die Energiewende als Gemeinschaftswerk“ in den Räumen der HUMBOLDT-VIADRINA in Berlin stattfand.

Der Plenumstrialog bot den Rahmen, um Vertreter der Politik, der Energiewirtschaft und der Zivilgesellschaft einen Tag lang in den Dialog zu bringen, welche Anforderungen sich in Bezug auf die Energiewende an  die neue Regierung stellen. Eingeladen waren sechs Referenten, deren Kurzinputs der Aufhänger waren für die nachfolgenden intensiven Diskussionsrunden. Es kristallisierten sich einige übergeordnete Fragestellungen heraus:  So ging es unter anderem darum, wie mit konträren Wissensbeständen in Bezug auf Erneuerbare Energien umgegangen werden soll –  oder auch der Bedarf einer „Governance von unterschiedlichen Wissensbeständen“. Die Herausforderung besteht vor allem darin, wie der Plenumstrialog selbst  gezeigt hat, aus Kontroversen sachliche Diskussionen zu entwickeln. Nicht mehr und nicht weniger als eine Fachkontroverse ist gefragt  – dabei fehlt es trotz neu eingerichteter Lehrstühle und zahlreicher Forschung in Deutschland nach wie vor an Grundlagenforschung im Energiesektor, die dringend notwendig ist um Investitionsruinen zu vermeiden.

Eine weitere intensive Debatte drehte sich um die Kosten der Energiewende, die aus Sicht der Verbraucher sich allein in steigenden Kosten für Energie bemerkbar macht, was aber nicht berücksichtigt, welche langfristigen Kosten für die Gesellschaft vermieden werden. Dabei ging es unter anderem auch darum, welche Wirkungen die Kostendebatte in der Gesellschaft auf die Akzeptanz der Energiewende entfaltet und wie der Kostenbegriff erweitert zu definieren.

Neben allem Bedarf nach Fachdiskussion bleibt aber vor allem abseits der Expertenkreise eines entscheidend: die Komplexität des Themas soweit aufzubereiten, dass eine gesellschaftlicher Dialog dazu angeregt wird. Ohne Sachverständnis wird jeglicher Ruf nach Verantwortungskultur der Bürger und Bürgerbeteiligung wohl schwierig werden. Hier will managerfragen.org mit ansetzen und Bürgern die Möglichkeit geben, ihre Fragen zur Energiewende direkt an Entscheidungsträger aus dem Energiesektor zu richten. „Die Nutzer unserer Plattform – Manager wie Bürger – bekommen die Möglichkeit, durch die Fragen der Trialog-Teilnehmer einen exklusiven Einblick in die vielfältigen Facetten des Themas „Energiewende“ zu erhalten. Darüber hinaus können sie durch ihre persönlichen Fragen und Antworten den anspruchsvollen, iterativen und innovativen Trialogprozess der HUMBOLDT-VIADRINA School of Governance bereichern. Sie leisten damit einen Beitrag zur Entwicklung von konsensfähigen Politikempfehlungen, die von den Teilnehmern der Trialoge erarbeitet werden“ so Florian Junge, Gründer und verantwortlich für Dialogformate bei managerfragen.org. Die Zusammenarbeit ist so für alle Beteiligten hoch attraktiv: Erstmals werden Fragen und Antworten bei managerfragen.org in einen mehrjährigen Dialogprozess eingebunden.

Mit der Kooperation möchte die HUMBOLDT-VIADRINA School of Governance die Fragen im direkten Dialog mit Managern vertiefen und in den Trialogprozess zurückspiegeln. Für diesen Zweck übernimmt die HUMBOLDT-VIADRINA School of Governance die Patenschaft für einen sogenannten Themenpavillon „Energiewende“. Dies ist der Ort, an dem die ausgelösten Dialoge öffentlich einsehbar auf managerfragen.org gesammelt werden und einen Dialog zum Jahrhundert- und nicht zu vergessen- dem Gemeinschaftsprojekt „Energiewende“ anregen können.

Mehr Informationen erhalten Sie unter http://energiewende.managerfragen.org.

managerfragen.org

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